Wer geglaubt hätte, das LWG verfüge nicht über ausreichend kreative Köpfe, denen es innerhalb nur weniger Wochen gelingen würde, eine ganze Ausstellung im Stadtmuseum mit wahrlich beeindruckenden Exponaten zu bestücken, der wurde am 14. Dezember 2023 eines Besseren belehrt.
An diesem Abend nämlich konnten sich die zahlreichen Besucher zur Eröffnung der Sonderausstellung im Stadtmuseum einen Eindruck davon verschaffen, wie sich die Schülerinnen und Schüler mit großer Kreativität und handwerklichem Geschick ans Werk gemacht hatten, um ihrer ganz persönlichen Auseinandersetzung mit Motiven der Rastatter Revolution Ausdruck zu verleihen.
Möglich wurde dies durch eine sehr geglückte Kooperation zwischen der Geschichtslehrerin Christiane Weigel und der Leiterin des Stadtmuseums, Johanna Kätzel. Unterstützt wurde das Projekt von der Buchrestauratorin der Historischen Bibliothek, Ute Luber, die die Schülerarbeiten professionell rahmte.
Leitidee des als „Fotochallenge“ ausgeschriebenen Wettbewerbs mit dem Titel „Rastatt 1849 – und Du?!“ war, sich anlässlich der 175-Jahr-Feier der Badischen Revolution auf die Spuren eines entscheidenden Ereignisses in der Geschichte unserer Stadt zu begeben. Vor allem aber galt es herauszufinden, in welcher Weise wichtige Schlagworte der Revolution wie Widerstand, Freiheit, Mitbestimmung und Gleichheit von jungen Menschen wahrgenommen werden und welche Bedeutung sie ihnen heute beimessen.
50 Schülerarbeiten wurden von einer Jury ausgewählt und schafften so den Weg in die Ausstellung. Mit einer feierlichen Eröffnung in der Aula des LWG wurden darüber hinaus sechs Schülerinnen und Schüler mit einem Preis ausgezeichnet. Sie hatten die Themenvorgabe in besonderer Weise umgesetzt: Dies waren Sara Böhm, Paula Weigel und Jella Heitz für die Altersgruppe der Klassen 8 und 9 sowie Sam Oesterle, Ramona Eisenmann, Klara Pape und Elle Bodman für die Kursstufe.
Nach den einleitenden Worten von Schulleiter Markus Braun und Bürgermeister Mats Tilebein brachte der Leiter der Historischen Bibliothek, Dr. Uli Steiger, den Gästen in der Aula einen kurzweiligen und lebendigen Eröffnungsvortrag zu Gehör. Anekdotenreich veranschaulichte er, wie das Revolutionsgeschehen nach dem Soldatenaufstand im Mai 1849 in das Schulgeschehen im Rastatter Lyzeum eingriff. Flankiert wurde das Programm von Geschichts- und Musiklehrer Robert Bauer, der am Klavier den musikalischen Rahmen setzte und abschließend mit der Fachschaft der Geschichtslehrer das bekannte Volkslied „Die Gedanken sind frei“ intonierte – unter tatkräftiger Mitwirkung der geladenen Gäste ein ergreifender Moment!
Ein herzliches Dankeschön gebührt der SMV, die im Anschluss an die Veranstaltung die Gäste sehr charmant mit Saft, Sekt und Brezeln bewirtete.
Die Fotoausstellung im Stadtmuseum kann bis zum 28. Januar 2024 besichtigt werden. Und nicht nur das: Die Besucher können, ganz im Sinne demokratischer Partizipation, für ihr Lieblingsbild einen Stimmzettel ausfüllen und in die aufgestellte Wahlurne werfen. Die Bilder mit den meisten Stimmen werden ab Februar in einer weiteren Ausstellung in der Stadtbibliothek zu sehen sein.
Björn Schumacher
